Elektronische Fahrerassistenzsysteme gehören heute in modernen Autos aller Klassen zur Basisausstattung. Doch viele Autofahrer tun sich mit all den piepsenden Signaltönen, flackernden Warnlichtern, vibrierenden Lenkrädern oder selbstständig zupackenden Bremsen noch schwer. Und mancher schlägt dann sogar in der Betriebsanleitung nach, ob sich der lästige elektronische „Mitfahrer“ nicht auch abschalten lässt. Und tatsächlich: Bei vielen Assistenten geht das.
Doch Experten raten davon ausdrücklich ab. Damit, so Eberhard Lang vom TÜV Süd, verzichte man unter Umständen auf wertvollen Sicherheitsgewinn. Viele Assistenzsysteme seien inzwischen so ausgereift, dass sie schneller und besser auf eine Verkehrssituation reagieren könnten als der Mensch. Lang rät, sich an die Assistenten zu gewöhnen. „Das geht in aller Regel sehr schnell“, sagt er. „Und dann möchte man die kleinen Helfer im Cockpit gar nicht mehr missen.“
Die Regel „nicht abschalten“ gilt insbesondere für sicherheitsrelevante Assistenzsysteme. Beispiele sind die automatische Notbremse (die bei Gefahr selbstständig eine Bremsung einleitet), der Abstandswarner mit automatischem Geschwindigkeitsregler (der bei Unterschreitung des Mindestabstands das Tempo drosselt), der Spurhalteassistent (der sich bei einem nicht angezeigten Spurwechsel optisch oder akustisch bemerkbar macht) oder der Fernlichtassistent (der verhindert, dass bei Nacht der entgegenkommende Verkehr durch das eigene Fernlicht geblendet wird). Aber auch an die Assistenzsysteme, die vor allem der Bequemlichkeit dienen, sollte man sich beizeiten gewöhnen, etwa das automatische Einparken. Denn erstens, so Eberhard Lang, sei dies eine willkommene Entlastung für den Fahrer. Und zweitens: „Mit Ausnahme ganz weniger Situationen kann das System es auch besser.“