Ablenkung durch die Nutzung von Smartphones am Steuer kann fatale Folgen haben: Das Unfall-Risiko erhöht sich um das 23-Fache. Dennoch gilt Smartphone-Nutzung während der Fahrt bei vielen Autofahrern noch als „lässliche Sünde“ – zu Unrecht.
Man schätzt, dass 60 Prozent der Fahrer, die in den letzten drei Jahren in einen Unfall verwickelt waren, durch ihr Handy abgelenkt waren. Mittlerweile sind Smartphones am Steuer jährlich für mehr Verkehrstote verantwortlich als Fahrten unter Alkoholeinfluss. Neue Techniken und verschärfte Sanktionen, etwa erhöhte Bußgelder oder Fahrverbote, sollen die Zahl der Unfälle zumindest mittelfristig reduzieren.
Lösungsansätze versprechen auch Entwicklungen der Smartphone-Hersteller. Etwa ein spezieller „Auto-Modus“: Er blockiert die Handynutzung während des Autofahrens und reduziert die Ablenkung. Doch mit Zwang möchte die nationale Verkehrssicherheitsbehörde eine solche Technik zurzeit noch nicht durchsetzen. Zumal einige Hersteller bereits auf die laufende Diskussion reagieren und entsprechende Funktionen einführen. Apple entwickelt ein Handy-Betriebssystem mit einer „Nicht stören“-Funktion, die sich automatisch aktiviert. Allerdings: Ob der Fahrer sie nutzt oder nicht, bleibt ihm selbst überlassen. Google bietet mit „Android Auto“ einen zusätzlichen Betriebsmodus, der den Funktionsumfang des Smartphones reduziert, die Grafik vereinfacht und extra große Tastflächen zeigt.